Kreidler haben ein neues Album gemacht.
Es wurde in der Zonic Radio Show Nord bereits schon ein, zwei Mal anthematisiert.
Wo es auf früheren Alben noch tortoise-haften, jazzy Postrock und pittoreske Glitzer-Electronica zu hören gab, verdichtet „Tank“ jetzt den Duktus der afroamerikanischen Rhythmen des Vorgängers „Mosaik 2014″ auf einen noch konkreteren Groove. Zeitenthobene Orientalik und kosmische Synthesizer walzern sich in organischen Soundschleifen durch eine treidelnde Mid-Tempo-Achterbahn. Nasses, metallisches Flimmern, wie in einem weit gereisten Schiffsbauch.
Kraut-Funk in einem großen, wandernden Dampfkessel. Ein musikalischer 6-Track-Vorwärtsschub, der nur selten aus seiner hypnotischen, grundwandernden Monotonie ausbricht. „“Gas Giants“, das mit seinen orientalischen Flöten und flirrenden Mellotron-Schnippseln an rostige, luftgespiegelte Ölförderkräne denken lässt, erlischt am Ende schnaubend, scharrend und grunzend. Ansonsten rasselt es sich auf „Tank“ uhrwerkhaft durch sumpfigen Cosmic-Stomp. Ein mächtiges Album, groß in Sound und Spiel.
Ausführliche Rezension
Eine ausführliche Rezension von mir zu „Tank“ ist am 21.04.2011 unter dem Titel „Rock’n’Roll auf Reels’n’Tapes – Monotonie als Strategie: Die Düsseldorfer Neukrautrock-Formation Kreidler mit neuer Veröffentlichung“ in der Jungen Welt erschienen.
Hier kann man sie online nachlesen. Falls dort nicht einsehbar, gibt es sie in Gänze auch auf der Kreidler-Seite archiviert.